Die Durga Puja ist ein hinduistisches Festival, das in Kolkata besonders farbenfroh gefeiert wird. Es steht für den Sieg der zehnarmigen Göttin Durga über den büffelköpfigen Dämonen Mahishasura und somit für den Sieg des Guten über das Böse. Um diesen Sieg zu feiern werden riesige Statuen der Göttin aus Lehm und aufwändige, bunte Zelte (pandals) errichtet. Am letzten Tag des Festivals, dieses Jahr am 10. Oktober, werden die Statuen zu tausenden feierlich in Flüssen, Wasserbecken oder im Meer untergetaucht.
Während der viertägigen Feierlichkeiten werden verschiedene Rituale durchgeführt. Da Durga die Göttin aller Dinge und Wesen ist, überrascht es nicht, dass die Liste der Zutaten, die man für diese Rituale braucht, ziemlich lang ist. So sind für das tägliche Bad der Göttin nicht weniger als 75 Dinge notwendig. Das reicht von Bitterfruchtextrakt über Tau aus Lotuspollen bis hin zu Erde von der Türschwelle einer Prostituierten. Diese skurrile Zutat soll verdeutlichen, dass alle Schichten der bengalischen Gesellschaft an diesem Festival teilhaben. Außerdem sollen sich in der Erde unter der Schwelle übersinnliche Kräfte ansammeln, da die Männer ihre Tugenden zurücklassen, wenn sie über die Schwelle treten. Lustigerweise wird übrigens nicht die Durgastatue aus Lehm gebadet, sondern ein Spiegel, in dem sich ihr Bild reflektiert.
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